Raunächte - ins Dunkel tauchen

Wie jedes Jahr glitzert und funkelt es in der Weihnachtszeit überall. Unverkennbar „weihnachtet“ es überall sehr - mit Licht und noch mehr Licht. Nicht nur aus Energiespargründen tut ein weiblicher Blick auf die Gestaltung dieser Jahreszeit wohl. Denn in der aufdringlichen Helligkeit und Hektik kann es passieren, dass die Schönheit der Dunkelheit in der stillen Zeit verloren geht.   

 

„Wintersonnenwende“ heißt die längste Nacht des Jahres vom 21. auf den 22. Dezember. Am 21. Dezember beginnen die Raunächte. Das Wort leitet sich von Rauch ab, da früher in dieser Zeit die Häuser geräuchert wurden, ein altes Reinigungsritual. Die letzte Raunacht am 5. Januar ist die Holle-Nacht. In manchen Quellen wird der 5. Januar, in anderen der 6. Januar als der Perchtentag als Fest für die Göttin Holle überliefert.

 

Im Alpenraum ist die Percht mit ihrem wilden Gefolge, den Truden, unterwegs. Sie mögen es nicht, wenn Frauen in dieser Zeit arbeiten. Das hat einen guten Grund: Anknüpfend an dieses alte Wissen dürfen wir die dunklen Tage und Nächte genießen, um tiefer in unsere weibliche Wirklichkeit einzutauchen. Im Gegensatz zu der Licht durchfluteten, lauten, hektischen Alltagswelt lassen wir uns von einem ruhigen, geduldigen, vertrauensvollen Rhythmus tragen.

 

Ideen und Lösungen, die zu unserem Wesen passen, steigen aus dem Spüren, dem Bauch, der Intuition oder den Träumen auf und klopfen leise an die Tür unseres Bewusstseins. Wir nehmen sie wahr, wenn das Gedankenkarussell und das Hamsterrad ausgeschaltet sind. Sobald wir in das nährende, schützende Dunkel eintauchen, entspannen wir uns und lassen Leben geschehen - wie ein Samenkorn in Mutter Erde, das Kind in der Gebärmutter oder die Erde im Universum. So können sich unsere weibliche Wahrnehmung, Heil- und Lebenskraft, Weisheit, Liebe und Freude wieder in uns entfalten- Mit einem Ritual können wir die Stille genießen - umweht von Weihrauch-, Salbei-, Thymian- oder Lavendelduft.  

 

Annemarie Zobernig: Räuchern für die Seele. Energien reinigen, harmonisieren und stärken. Zeitgemäß räuchern für Mensch, Tier und Haus

 

159 Seiten, Klappenbroschur, erschienen November 2019, Mankau Verlag, ISBN 9783863745356

 

Es gibt kein Volk, wo nicht am Feuer gesessen und geräuchert wurde. Das Räuchern war ein Ritual bei Festen und Zeremonien und stärkte die Verbindung der Menschen mit der Natur und ihr Zusammengehörigkeitsgefühl. Heute können wir die duftende Welt des Räucherns als natürliche Energiequelle wieder entdecken. Die erfahrene Räucherexpertin Annemarie Zobernig lädt zu einer Duft-Reise über die Nase bis ins limbische System ein und erklärt, wie wir beim Räuchern positive Impulse erhalten. Und weil nicht nur Menschen, sondern auch Tiere von wirksamen Räuchermischungen profitieren können, stellt die Autorin duftende Anwendungen auch für Hunde und Katzen vor.  

 

UF/Foto: CF; Cover mit freundlicher Genehmigung von Mankau Verlag GmbH