Mehr Mütterlichkeit

Liebe Leserinnen,

 

wir plädieren für mehr Mütterlichkeit. Unser ganzer Planet braucht sie dringend: Unsere Kinder, ob klein oder groß, und die Natur. Besonders auch wir Mütter. Weg mit den Klischees über mütterliches Verhalten. Mütter wollen sie nicht mehr hören oder sich erklären müssen. Sie definieren selbst, was die Qualitäten einer Mutter sind und leben sie bewusst. Das ist zwar nicht „cool“, also „kühl“. Ganz im Gegenteil: Es ist warm, herzlich, nährend, schützend, lebensbejahend. Wir meinen: Davon darf es ruhig mehr sein. Deine Tochter oder dein Sohn ist gesund, weil du eine gute Mutter bist. Dein Kind ist gut in der Schule, weil du eine gute Mutter bist. Dein Kind kommt gut im Leben klar, weil du eine gute Mutter bist. Deine Tochter oder dein Sohn ist gut geerdet und verbunden, weil du als seine Mutter für sie oder ihn da bist.

 

Von Natur aus wird eine gesunde Mutter immer auf den Erhalt und Schutz des ihr anvertrauten Lebens achten und für Umweltbedingungen sorgen, die das ermöglichen. Deshalb sind Mütter auch für den Umweltschutz und den Frieden von großer Bedeutung. Mütter sind auch Überlebenskünstlerinnen. Fast die Hälfte aller Mütter, die mit dem Unwort „alleinerziehend“ gekennzeichnet werden, leben von Sozialgeldern. Eine Schande, die in der Gesellschaft noch gar nicht angekommen ist. Im Gegenteil herrscht dort eher die uninformierte Meinung von den „Sozialschmarotzern“ vor. Dass Mütter es mit kleinstem Budjet schaffen, ihren Kindern ein gutes Leben zu bieten, sollte andere jedoch dazu bewegen, ihnen mit größtem Respekt zu begegnen und dies auch in Geldmitteln auszudrücken. Respekt und Unterstützung bekommen Mütter wenig bis gar nicht. Eher sorgt das Umfeld für die Kinder, die für ihre Schulnoten gelobt werden (ohne dass bemerkt wird, wie viel ihre Mutter dazu beigetragen hat). Lieber investiert man in die junge Generation, als in die Mutter, denn damit erhält man den Kindern ihre Mutter lange. Damit wären wir wieder beim Wert einer Mutter angekommen, der in unserem Kulturraum überwiegend nicht mehr bewusst und anerkannt ist. Nicht überall ist das so. In einer Dokumentation sagte ein Inder zu einem Jungen: „Die Mutter ist das Wichtigste.“ Er erklärte, dass die Leute seines Volksstamms den Müttern dankbar sind, dass sie ihre Lebenserfahrung an ihre Kinder weitergeben. Deshalb hören sie gerne auf sie.

In westlichen Kulturen erfahren viele Mütter sogar von ihren eigenen Müttern, die womöglich von traumatischen Erfahrungen aus dem Krieg und einem patriarchalen Umfeld geprägt sind, kein mütterliches Verhalten. Viele Töchter sind ganz auf sich allein gestellt, nachdem sie selbst Mutter geworden sind. Welche Möglichkeit haben wir? Schenken wir uns selbst mehr Mütterlichkeit. beispielsweise in Frauenkreisen, wie Chameli Ardagh sie inspiriert hat. Und suchen uns Partner, die sich respektvoll gegenüber Frauen zeigen, wie er es beispielsweise Arjuna Ardagh in seiner Entschuldigung an die Frauen gemeinsam mit einigen anderen Männern ausgedrückt hat. 

Wir sind nicht allein. Mütterblitz-LeserInnen kommen aus vielen Ländern der Welt: Aus Antigua und Barbuda, Ägypten, Arabische Emirate, Argentinien, Armenien, Aserbaidjan, Australien, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, Burkina Faso, Chile, China, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, Dominikanische Republik, Dubai, Ecuador, Elfenbeinküste, Estland, Finnland, Frankreich, Gabun, Gambia, Georgien, Griechenland, Großbritannien, Guam, Guatemala, Guyana, Hongkong, Indien, Indonesien, Iran, Irland, Island, Israel, Italien, Japan, Jordanien, Kambodscha, Kanada, Kasachstan, Kirgistan, Kolumbien, Kroatien, Kuba, Kuwait, Laos, Lettland, Libanon, Libyen, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Madagaskar, Malaysia, Malediven, Marokko, Marshall Islands, Mazedonien, Mexiko, Mongolei, Montenegro, Myanmar, Namibia, Neuseeland, Niederlande, Nigeria, Niue, Nördliche Marianen, Norwegen, Oman, Österreich, Palau, Panama, Paraguay, Peru, Philippinen, Polen, Polynesien, Portugal, Puerto Rico, Quatar, Rumänien, Russland, Sambia, San Marino, Saudi Arabien, Schweden, Schweiz, Serbien, Seychellen, Singapur, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südafrika, Südkorea, Taiwan, Tansania, Thailand, Togo, Tschechien, Türkei, Tuvalu, Ukraine, Ungarn, Uruguay, USA, Venezuela, Vietnam, Weißrussland, Yemen und Zypern. 

Matriarchales Manifesta

 

WIR, DIE FRAUEN DER WELT, DIE MÜTTER SIND UND MÜTTER HABEN, PROKLAMIEREN FOLGENDES:

 

Die Werte, die wir hier benennen, sind mütterliche Werte. Sie sind die Grundlage der matriarchalen Gesellschaften auf der ganzen Welt: Fürsorge, Nähren, Orientierung an den Bedürfnissen statt an der Macht, Schenken, Friedenssicherung, Gleichwertigkeit der Geschlechter, Respekt für alle Lebewesen, Heiligkeit unserer Mutter Erde.

 

Das Leben ist kostbar. Frauen sind kostbar und müssen geehrt und respektiert werden. Jedes Mädchen hat ein Recht auf Bildung. Kinder, Tiere und Pflanzen sind kostbar. Menschliche Wesen zu versklaven, zu vergewaltigen, zu foltern und zu töten, ebenso Tiere zu quälen – egal durch wen – wird nicht mehr länger geduldet. Alles Töten muss aufhören.

 

Wir widersetzen uns allen Systemen von Gewalt, Zwang und Unterdrückung und setzen an ihre Stelle Respekt, Freiheit, Sicherheit und Liebe.

 

Mutter Erde ist kostbar. Unsere natürliche Umgebung mit giftigen Chemikalien oder radioaktiven Stoffen zu verschmutzen wird nicht mehr länger geduldet. Von den Verursachern wird verlangt, dass sie ihren „Dreck“ selbst wegräumen.

 

Der Ozean ist der Mutterschoß allen Lebens. Unser Wasser wird durch Kohlendioxid- Säure, chemischen Abfall, schwimmenden Müll zerstört und jetzt durch hohe Dosen von Radioaktivität verseucht. Wir verlangen, dass unsere Meere und alle Lebensformen darin vor weiterer Verseuchung und Vernichtung geschützt werden.

 

Wir rufen alle Nationen auf, die Probleme mit ihrem nuklearen Müll sofort zu regeln und ihr Energieverhalten zu ändern, indem sie ungiftige, erneuerbare Energiequellen erschließen und gleichzeitig ihre Energieverschwendung drastisch reduzieren.Es ist äußerst dringend, die Wälder, Flüsse und Gebirge zu schützen und das Recht indigener Völker auf ihr angestammtes Land zu respektieren.

 

Mutter Erde schenkt uns ihre Schätze freiwillig. Diejenigen von uns, die im Überfluss leben, sollen mit denen teilen, die weniger haben. Der hemmungslose Konsum muss überwunden werden.

 

Wir achten den Wert aller körperlichen Arbeit und rufen die Völker auf, jede Arbeit gerecht zu bezahlen und gleiche Arbeit gleich zu bezahlen. Wir achten ebenso alle unbezahlte Arbeit, ganz besonders die von Müttern. Wir fordern eine sichere Lebensbasis jenseits des Geldsystems für alle Menschen.

 

Wir stellen nachdrücklich fest, dass es ein Angriff auf die Menschheit und eine Bedrohung unserer Mutter Erde ist, in die normalen Funktionen des planetarischen Systems einzugreifen, sei es für zivile oder militärische Zwecke, wie es beispielsweise durch radioaktive Verseuchung, genetische Manipulation und Manipulation der Erde geschieht.

 

Wir erheben insbesondere Einspruch gegen die Manipulation der natürlichen Kreisläufe der Erde, sei es in der Atmosphäre und Ionosphäre, sei es in der Erdrotation. Diese stellen ein Risiko für die gesamte Biosphäre dar. Wir verlangen Diskussion über solche Projekte in voller Öffentlichkeit und die Aufhebung der Geheimhaltung.

 

Wir werden jährlich die „Matriarchale Medaille“ der Wertschätzung jenen Personen oder Gruppen zusprechen, die am besten positive soziale Veränderungen auf unserem Planeten bewirkt haben. Sie werden von unserem Kreis von Matriarchinnen ausgewählt.Von Frauen geschaffene Kultur ist kostbar.

 

Wir respektieren die Verschiedenheit von Kulturen, insbesondere die von lebenden matriarchalen Völkern weltweit. Wir protestieren gegen die Zerstörung ihrer uralten, egalitären sozialen und kulturellen Muster. Sie geben uns beste Beispiele für ausgewogene und bewusst Frieden schaffende Gesellschaften.

 

Wir respektieren das spirituelle Erbe, das wir aus vergangenen matriarchalen Kulturen erhalten haben, insbesondere was sie uns über die Verbundenheit allen Lebens auf der Erde und im Universum lehren.

 

Die Verbündeten der Frauen, die Nachkommen aller Mütter – Männer, Jungen, Mädchen, jede und jeder, der gerne möchte – können das Manifest per Email unterzeichnen.

Senden Sie Ihre Email mit dem Betreff „Matriarchales Manifest“ unter Angabe Ihrer Email-Adresse an: AkademieHAGIA@aol.com

 

Textabdruck des Matriarchalen Manifests mit freundlicher Genehmigung von Akademie HAGIA, Dr. Heide Göttner-Abendroth; UF/Fotos: oben CF; unten CG