“Venezia” ist ein Mythos, der jährlich zehn Millionen Touristen aus der ganzen Welt anzieht. Einst bedeutete der Bau der Traumstadt im Wasser den Kahlschlag der Appenninen und damit eine Umweltkatastrophe. Heute ist Venedig selbst von den Umweltsünden der benachbarten Chemieindustrie und den Folgen des Klimawandels bedroht. Immer öfter wird die Stadt überflutet. Die Fundamente sind stark angegriffen. Wie lange und mit welchen Unsummen Venedig noch zu retten ist, weiß keiner so genau.
Schon deshalb lohnt sich die Besichtigung allemal. Eine Städtereise nach Venedig können Sie das ganze Jahr über machen. Besonders voll ist es natürlich in der Hochsaison im Juli und August. Im Winter sollten Sie wegen des Hochwassers die Gummistiefel nicht vergessen.
Vor ab gleich eine Warnung: Venedig ist horrend teuer – auch für seine Einwohner. Alles muss mühsam vom Festland herbeigeschafft, über unzählige Treppen zu den rund 400 Brücken und durch die engen Gassen transportiert werden. Doch ein Stück Kuchen für acht Euro erweckt dann doch den Eindruck von „Touristen-Nepp“. Also: Selbstversorgung ist hier mehr als angesagt. Aber darin sind Familien ja bestens bewandert. Eine venezianische Besonderheit, die es hierbei zu beachten gilt: Picknicken ist nicht erlaubt. Das bedeutet, essen darf man nur im Gehen. Meist beginnt die Besichtigungstour auf der riesigen „Piazza San Marco“. Die Älteren bewundern hier den prachtvollen Dogenpalast. Der „Doge“ (Latein: „Führer, Fürst“), war das Staatsoberhaupt der Republik Venedig.
Beeindruckend ist auch der Markusdom im byzantinischen Stil. Vom Glockenturm „Campanile“ kann man über Venedigs romantische Dachgärten schauen. Die Kleineren vergnügen sich mehr mit den zutraulichen Tauben. Während sich auch mancher Vater gerne mit Taube auf dem Kopf ablichten lässt, denken die Mütter beim Zusehen eher an die möglichen Folgen dieses Nahkontakts.
Falls Sie einen Ball besuchen möchten, ziehen Sie auf gar keinen Fall ein „heimisches“ Narren-Outfit an. Das wäre in Venedig ein peinlicher Fehlgriff. Schließlich wollen Sie sich unter all den geheimnisvollen, hinter ihren glitzernden Masken verborgenen Karnevalsschönheiten auch als echte Prinzessin fühlen. Beim „Ballo Tiepolo“ erstrahlt der Palazzo im Kerzenlicht. Am Eingang am Canale Grande warten Schauspieler in historischen Gewändern auf die Gäste und geleiten sie hinein.
Nach dem Begrüßungscocktail führt ein Zeremonienmeister die Ballbesucher zu ihrem Tisch. Erst genießen sie ein Luxus-Diner mit Live-Orchestermusik. Danach können sie den Ball mit einem Menuett oder Rondo beginnen. Aber auch zu moderner Musik kann man bis in den Morgen hinein abtanzen. Die Ballnächte sind ist ein kostspieliges Vergnügen. Aber auch ohne VIP-Ticket gibt es beim Karneval in Venedig viele sehenswerte Darbietungen.
UF/Fotos: CF